„Ein Kind wächst da gut auf, wo es geliebt wird!“, ist das Fazit des Regenbogenprojektes der staatlichen Fachakademie Neustadt. Der Regenbogen, der mit seinen bunten Farben für die Vielfalt des Lebens steht und damit gleichzeitig eine Offenheit gegenüber vielfältigen Lebensentwürfen einfordert, gibt dem derzeit laufenden Projekt seinen Namen.

Bei Regenbogenfamilien handelt es sich um Familien, bei denen mindestens ein Elternteil homosexuell ist. Im Rahmen des Vertiefungsgebietes Pädagogik/Psychologie/Heilpädagogik setzten sich die Studierenden gemeinsam mit StRefin Theresa Vollath mit dieser mehr und mehr sichtbar werdenden Familienform auseinander. Es outen sich zwar immer mehr Homosexuelle, was aber nicht den Umkehrschluss zulassen dürfe, dass immer mehr Menschen schwul oder lesbisch werden. Die steigende gesellschaftliche Akzeptanz macht es den Betroffenen jedoch einfacher, zu ihrer Orientierung zu stehen. Auch die aktuelle Diskussionen über gleichgeschlechtliche Ehe leisten ihren Beitrag dazu.

Mit dem erarbeiteten Wissen zu einer Thematik, die vor allem auf dem Land noch bei manchen Berührungsängste hervorruft, wagten die Studierenden den Schritt von der Schule in die Praxis, um sich als Impulsgeber zu beweisen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In kleinen Teams besuchten sie Kindertagesstätten und Schulen, wo sie als Multiplikatoren auftraten. „Unser Vortrag soll nicht belehrend sein, immerhin haben wir es bei den Zuhörern mir erfahrenen Fachkräften zu tun. Vielmehr möchten wir Impulse setzen und in einen fachlichen Austausch zur Thematik treten“, so eine Studierende der Fachakademie. In kurzen Vorträgen formten sie Hintergrundwissen zu Regenbogenfamilien, entwerteten gängige Vorurteile auf Basis aktuellster Studien und gaben Handlungsempfehlungen für einen inklusiven Umgang mit Regenbogenfamilien in der Einrichtung. Die Studierenden erarbeiteten kreative Flyer mit hilfreichen Tipps und eine Liste mit Buchempfehlungen. Einige dieser Bücher wurden den Zuhörern vorgestellt und als Anschauungsmaterial den Einrichtungen für einige Tage überlassen. Auch die Regionalbibliothek Weiden zeigte sich sehr interessiert an dem Projekt und stockte den Bestand der Kinderbücher zur Familienform der Regenbogenfamilie auf. Die Resonanz der Zuhörer ist erfreulich und gerade die Handlungsempfehlungen bieten gute Ideen für einen sicheren und offenen Umgang mit Familien und Kindern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Theorie und Praxis näher zusammenbringen - eine Herausforderung, welcher sich berufliche Schulen jeden Tag aufs Neue stellen müssen und was die Studierenden der Fachakademie bei dem Projekt leisten konnten. Nicht nur fachlich fundiertes Wissen galt es hierbei zu erwerben, sondern auch Medienkompetenz, organisatorisches Geschick und Feingefühl unter Beweis zu stellen.

 

Text: Theresa Vollath

 

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